Bronchiallavage (BAL)

Schritt 1 "Methodik der BAL"  

  • Die BAL sollte im Mittellappen oder in der Lingula durchgeführt werden. Im Falle einer lokalisierten Erkrankung sollte die betroffene Seite  zusätzlich Untersucht werden.
  • Ein flexibles Bronchoskop sollte in Wedge-Position plaziert werden. Hierzu wird das Bronchoskop in den Bronchus, der lavagiert werden soll, vorgeschoben bis es sich nicht weiter vorschieben lässt, anschließend wird bas Bronchoskop einige Millimeter zurück gezogen.
  • Im Falle einer Bronchoskopie mit einem starren Bronchoskop oder einer Lavage bei intubiertem Patienten sollte eine blinde Technik durchgeführt werden. In diesem Fall wird ein endlumiger Katheter in "Wedge-Position" (s. o.) plaziert.
  • Katheter der folgenden Größen sollten verwendet werden (z. B. Vygon):

Endotracheler Tubus     Kathetergröße

ET < 3.5                                 6 French

ET  4-5                                   8 French

ET > 5                                  10 French

 

Schritt 2 "Instillationsvolumen"  

  • Die Volumen für die Installation werden an das Gewicht des Patienten adaptiert, 1 ml pro kg Körpergewicht. Das Gesamtvorlumen sollte  dem vierfachen des Körpergewichtes entsprechen, jeoch ein Maximum von 200 ml nicht überschreiten.
  • Aufeinander folgend werden 4 Installationen ohne Wechsel der Position des Bronchoskops/Katheters durchgeführt.

4 x 1ml/kg Körpergewicht, max. 4 x 50ml

  

Schritt 3 "Spritzen"  

  • Für Kinder unter 20kg Körpergewicht sollten 20 ml-Spritzen verwendet werden.
  • Für Kinder über 20kg Körpergewicht sollten größere Spritzen, z. B. 50 ml, verwendet werden.
  • Für Personen >50kg Körpergewicht sollten maximal 50 ml pro Protion verwendet werden.
  • Diese großen Spritzen können mittels eines Zwei-Wege-Hahns oder einer Verlängerung an ein flexibles Bronchoskop angebracht werden. 

Beispiele:

  • 15 kg Person: 20 ml Spritze; 4 * 15 ml
  • 35 kg Person: 50 ml Spritze; 4 * 35 ml
  • 65 kg Person: 50 ml Spritze; 4 * 50 ml

 

A)    Einfache Methode

       Alle Fraktionen werden gepooled und anschließend gelagert.

 

B)    Fortgeschrittene Methode

·   Die 1. Fraktion wird separat gelagert (z. B. 1. Instillation)

·   Die zweite bis vierte Fraktion wird gepooled und anschließend gelagert (z. B. 2.-4. Instillation)

 

 



Schritt 4 "Probenverarbeitung"
 

 

  • Versuchen Sie die Probenverarbeitung so schnell wie möglich durchzuführen!
  • Die Proben müssen bis zur Weiterverarbeitung auf Eis oder im Kühlschrank (4°C) gelagert werden.  Die besten Ergebniss erhalten Sie, wenn Sie die Fraktionen separat verarbeiten.
  • Das gewonne Material sollte durch 2 Lagen Gaze oder Nitex Mesh (160 µm) gefiltert werden um den Schleim zu entfernen.

 

 

  • Falls Sie die fortgeschrittene Methode gewählt haben, werden die 1. Fraktion und die gepoolte Fraktion identisch, aber separat verarbeitet!

 

  • Das gefilterte Material wird bei 180×g (= ca. 800 Umdrehungen pro Minute) für 10 min bei 4°C zentrifugiert, hieraus ergibt sich ein Überstand und ein Sediment

 

  • Der Überstand beinhalted das Surfactant. Er muss mit der Lab-ID gekennzeichnet und bei -80° C eingefroren werden.

 

  • Das Sediment beinhaltet die Zellen. Mit einer Hämozentrifuge müssen Zytospins (nicht Ausstriche!) angefertigt werden, z. B. ca. 50.000 Zellen/Objektträger, im Anschluss werden die Präparate getrocknet und danach zur Beurteilung verschickt.

 

  • Die restlichen Zellen können durch erneutes Zentrifugieren angereichert werden. Für molekularbiologische Diagnostik muss die Zellprobe bei -70°C eingefroren und auf Trockeneis an das Labor versandt werden.  Nichts destotrotz ist eine vorherige Kontaktaufnahme mit dem Labor für individuelle Absprachen erforderlich.